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Von Marketing bis Risk Manager

In den Fintechs gibt es verschiedene Berufsmöglichkeiten. Es entstehen aber auch neue Stellen, die im Finanzbereich bisher keine Rolle spielten.

 

Schon mal etwas von N26, Liqid, Figo oder Revolut gehört? Diese Start-ups gehören zu den Top 10-Fintechs in Europa. Sie arbeiten zwar nicht im Verborgenen, aber man hört wenig von ihnen. Dabei sind sie und andere Fintechs gerade dabei, die Bankenwelt auf den Kopf zu stellen. Beispiel N26: Die Direktbank aus Berlin wurde erst 2013 gegründet, hat sich auf die Kontoführung per Smartphone spezialisiert und hat inzwischen mehr als fünf Millionen Kunden in 24 europäischen Ländern. Oder Revolut: Das britische Start-up bietet eine Art Prepaid-Kreditkarte an, die auch als Giro- und Währungskonto fungiert. Es ermöglicht auch schnellen Wertpapierhandel und internationale Überweisungen ohne Gebühren.

 

So vielfältig wie die Fintechs arbeiten, so bunt sind auch die Möglichkeiten für den Einstieg. Von IT über Marketing bis zum Nachhaltigkeitsbeauftragten ist alles dabei. Deshalb sollen hier nur ein paar Berufe angerissen werden.

 

Zunächst braucht die Fintech-Branche jede Menge IT-Professionals, die die Künstliche Intelligenz zum Laufen bringen und weiterentwickeln. Dann werden Spezialisten in Marketing gesucht. Die Fintechs schaffen aber auch Stellen, die im Finanzsektor bisher kaum eine Rolle spielten, wie etwa Programmierer, Data Scientists, Compliance und Risk Manager oder Nachhaltigkeitsmanager.

 

Programmierer werden in den nächsten Jahren nicht nur in der Finanzbranche gute Jobaussichten genießen. Überhaupt gilt im Finanzsektor: Wer Kenntnisse über den Finanzmarkt und ausgedehnte Fähigkeiten im IT-Bereich vorweisen kann, muss sich um seine Zukunft wenig Sorgen machen. Die Compliance und Risk Manager sorgen ihrerseits dafür, dass die Firmen in der Finanzbranche auf eine gute Unternehmensführung achten und lernen, die Risiken realistisch abzuschätzen. Das ist auch eine Folge der Wirtschaftskrise im Jahr 2008. Data Scientists sollen helfen, die weltweiten Datenströme in den Griff zu bekommen. Und die Nachhaltigkeitsmanager sorgen dafür, dass die Geschäftspraktiken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt überwacht und verbessert werden.

 

Wer bei Fintechs einsteigen möchte, legt mit einem betriebswissenschaftlichen Studium eine gute Basis, ergänzt mit einem IT-Profil wie Wirtschaftsinformatik steigert es die Chancen. Aber auch Juristen oder Geisteswissenschaftler können im Bankensektor langfristig Fuß fassen, zum Beispiel als Nachhaltigkeitsmanager oder im Risk- und Compliance-Bereich.

Von Oxana Bytschenko