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Coronalücke im Lebenslauf

Das Virus hat Arbeitsverträge beendet oder verhindert. Wie geht man mit der Zeit ohne Anstellung professionell um?

 

Der Einstieg ins Berufsleben oder der Wechsel in den Traumberuf wurde für viele ausgebremst. Der Coronavirus ist aufgetaucht, der sich zwischen Abschluss und Arbeitsvertrag gestellt hat oder dazu führte, dass Anstellungen beendet wurden. Durch die Einführung von Kurzarbeit konnten viele Unternehmen zwar Kündigungen vermeiden, doch in vielen Branchen wurden weniger freie Stellen ausgeschrieben. Zahlreiche Unternehmen müssen erst einmal mit der neuen Lage zurechtkommen und sind dadurch bei Neueinstellungen oder Vertragsverlängerungen vorsichtiger geworden. Was die Zukunft bringt und wie sich der Markt entwickelt, scheint ungewiss.

 

Auch viele Weiterbildungen wurden abgesagt oder verschoben. Wer sich in dieser Zeit auf eine Stelle bewirbt, muss mal mit Dutzenden, mal mit Hunderten Bewerbern konkurrieren und hoffen. Dazu kommt, dass sich der Bewerbungsprozess coronabedingt verlangsamt hat. Viele Menschen befinden sich daher aktuell in einem erzwungenen Schwebezustand ohne Anstellung, der einige Monate anhalten kann.

 

Eine Lücke im Lebenslauf ist aber Bewerbern oft unangenehm. Es ist jedoch das Wichtigste, im Bewerbungsverfahren ehrlich zu bleiben. So sollte man keinesfalls Praktika oder Fortbildungen erfinden, nur um eine dauerhafte Beschäftigung vorzutäuschen. Deckt der künftige Arbeitgeber die Lügen auf, kann das im Bewerbungsgespräch sehr unangenehm werden und den Job kosten. Deshalb ist die Devise: ehrlich bleiben. Und meist haben Personaler Verständnis für die Situation. Wurde man beispielsweise aufgrund des Coronavirus entlassen oder konnte auf dem Arbeitsmarkt noch keinen Fuß fassen, wissen Personaler, dass dies weniger an den beruflichen Qualitäten oder Eignungen des Bewerbers, sondern viel mehr an den Umständen und der finanziellen Situation der Unternehmen liegt. Vielleicht mussten sich auch die Mitarbeiter der Personalabteilung widerwillig von einigen Mitarbeitern trennen und haben aus eigener Erfahrung Verständnis für die Situation.

 

Arbeitnehmer sollten mit ihrem Lebenslauf im Reinen sein – eine Zeit ohne Anstellung aufgrund von Corona findet man selbst meist „schlimmer“, als es Personaler im Endeffekt tun. Wer die gegebenen Umstände akzeptiert, präsentiert sich auch souveräner und selbstbewusster im Bewerbungsprozess. Für Bewerber ist es gut, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass man meist nicht der einzige Mensch mit einer Lücke im Lebenslauf ist und die Personaler davon nicht überrascht sein werden.

 

Es ist auch kein No-Go, im Bewerbungsanschreiben einen Bezug auf Corona zu nehmen. Durch einen Zusatz, der die Auswirkungen des Coronavirus auf das eigene Berufsleben erläutert, kommen Bewerber oft leichter auf Augenhöhe mit dem potenziellen Arbeitgeber. Wer sich in seiner Bewerbung und im anschließenden Gespräch sicher präsentiert und ehrlich bleibt, hat gute Chancen, früher oder später seinen Traumjob zu bekommen.

Von Veronika Weigert