Der Herr der Werkzeuge: Als Klempner arbeitet man nicht nur in Haushalten, sondern zum Beispiel auch auf Baustellen und im Ausland. Foto: BillionPhotos.com – adobe.stock.com

Spannender Beruf mit Perspektive

Unternehmen suchen händeringend Azubis für den Beruf des Klempners, trotzdem bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt.

Handwerk hat goldenen Boden – und wahre Profis aus der Praxis werden händeringend gesucht. „Im vergangenen Jahr waren in der Berufskategorie Klempnerei, Sanitär, Heizung und Klimatechnik insgesamt 172 freie Ausbildungsstellen gemeldet“, sagt Robert Brüderlein, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Regensburg. Zugleich standen im Agenturbezirk, der die Stadt und den Landkreis Regensburg sowie die Landkreise Kelheim und Neumarkt umfasst, 63 Bewerber zur Verfügung. „Allein an diesem deutlichen Ungleichgewicht erkennt man, dass eine Vielzahl von Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben muss“, sagt Brüderlein.

 

Schwindelfrei sein

Tatsächlich blieben 39 Stellen unbesetzt. Die Relation von gemeldeten Berufsausbildungsstellen pro gemeldete Bewerber beträgt 2,7. Mit diesem Wert gehört das Handwerk zu den Berufen mit dem größten Nachwuchskräftemangel. Brüderlein zieht hierbei den Vergleich: „Insgesamt wurden 6202 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Dem standen 3864 Bewerber gegenüber, eine Relation von 1,6. Die Situation verschärft sich seit Jahren. Mit einer Entspannung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist auch in Zukunft nicht zu rechnen“, sagt er.

Einer der Gründe könne dabei das Streben nach höheren Schulabschlüssen sein. Immer mehr Menschen wollen ein Studium absolvieren, deshalb wird die Zahl der Bewerber für die klassischen Handwerksberufe kleiner. „Dabei bietet der Ausbildungsberuf des Klempners echte Perspektiven. Die duale Ausbildung dauert 3,5 Jahre im Betrieb und in der Berufsschule. Auch eine Verkürzung ist unter gewissen Umständen möglich“, zählt Brüderlein die Pluspunkte für den Zukunftsberuf auf.

Während der Ausbildung lernt man, mit verschiedenen Werkzeugen umzugehen und Bleche auf Dächern und an Fassaden fachgerecht zu montieren. Daher sollte man schwindelfrei sein. Zudem kommen abwechslungsreiche Einsätze auf Baustellen, je nach Unternehmen und bei Eignung sogar im Ausland, hinzu. Dies mache sich später in der Vita gut. Mit diesen Erfahrungen kann man auch extra Gehaltszuschläge erwarten.

 

Weitere Karriereschritte

Ebenso seien die Arbeiten in der Werkstatt spannend und ließen keine Langeweile aufkommen, so Brüderlein. Hierbei könne man beispielsweise einige Bauteile maschinell oder von Hand herstellen und so wichtige Arbeiten selbstständig umsetzen. „Eine abgeschlossene Ausbildung ist keine Einbahnstraße und bedeutet auch nicht das Karriereende. Über weitere Qualifizierungen zum Meister, Techniker oder auch über ein Studium sind dem beruflichen Fortkommen keine Grenzen gesetzt“, erklärt Brüderlein. Handwerk hat also auch in Zukunft goldenen Boden. (xan)